Die Grundprinzipien der Datenrettung

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Funktionsweise von Software zur Datenwiederherstellung

Die meisten Datenwiederherstellungsprogramme suchen nach MFT Einträgen, um Dateien zu retten. Diese Programme prognostizieren die Qualität der Wiederherstellbarkeit der betroffenen Dateien meistens in „gut“, „mittel“ und „schlecht“. Dabei laufen folgende Aktionen im Hintergrund ab: Der MFT Eintrag einer gelöschten Datei wird lokalisiert, dann werden die weiteren Cluster, die ursprünglich von der nun als gelöscht markierten Datei in Anspruch genommen wurden, überprüft. Dabei wird kontrolliert, ob diese Cluster bereits mit neuen Dateiinhalten überschrieben wurden.

Ein Cluster kann nur Informationen einer Datei beinhalten, d.h. wenn eine andere (neue) Datei dieses Cluster bereits nutzt, sind die Informationen der wiederherzustellenden Datei mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit überschrieben und damit permanent zerstört.

Diese Art der Datenwiederherstellung ist sehr schnell, da ja nur die MFT Einträge und Cluster kontrolliert und die identifizierbaren Informationen wiederhergestellt werden. Wenn Sie unsere Software zur Datenwiederherstellung Recover My Files nutzen, so nennt sich diese Technik „Schnelle Suche“ (Fast Search).

Beachten Sie, dass wenn Ihre Dateizuordnungstabelle MFT jedoch korrupt, defekt oder selbst überschrieben wurde, kann diese Technik keine Daten wiederherstellen, auch wenn sich die Dateiinformationen noch immer auf der Festplatte befinden. Hier hilft nur die Suche nach nicht zugewiesenen Dateien (unallocated files).

Durchsuchung nicht zugewiesener Ordner nach gelöschten Dateien

Eine gute Software zur Datenrettung sollte es ermöglichen, die Dateizuordnungstabelle MFT zu ignorieren und alle nicht zugewiesenen Cluster zu durchsuchen. Das bedeutet, dass wir wissen müssen, wie eine gelöschte Datei aussieht. Glücklicherweise haben die meisten Dateitypen einzigartige Kopf- und Fusszeilen. Wenn Sie beispielsweise eine Microsoft Word Datei betrachten, so werden Sie feststellen, dass die ersten und letzten Buchstaben der Datei immer identisch sind. Diesen Aufbau macht sich die Software zu nutze und kann die gesamte Festplatte durchsuchen und Dateitypen an ihrer Kopf- und Fusszeile erkennen.

Unsere Software zur Datenrettung Recover My Files verwendet diese Suchtechnik in der Option „Komplette Suche“ und kann damit mehr als 160 verschiedene Dateitypen identifizieren.

Warum sind einige Dateien teilweise korrupt nach der Wiederherstellung?

Wie schon in vorherigen Kapiteln beschrieben, belegt ein Computer nur soviele Cluster, wie für eine Datei benötigt werden. Das bedeutet, dass Ihre Originaldatei nur zum Teil überschrieben wurde und Sie noch einen Teil des Inhalts wiederherstellen können.

Leider ist auch dies manchmal nicht ausreichend, da die meisten Softwareanwendungen komplett intakte Dateien benötigen, um diese anzuzeigen.

Die Wiederherstellung von teilweise korrupten Dateien ist ein weiterer Teilbereich der Datenwiederherstellung. Dazu benötigt man sehr spezielles Wissen über den betroffenen Dateityp. Einige Links für Software zur Reparatur spezifischer Dateitypen finden Sie weiter oben.

Datenrettung von formatierter Festplatte

Wenn Sie eine Formatierung durchführen, löschen Sie prinzipiell nur die Root Directory Einträge sowie die Dateizuordnungstabelle FAT und Masterdateitabelle MFT. Es ist möglich, eine Formatierung und Löschung der gesamten Festplatte durchzuführen, daxu müssen Sie jedoch spezielle Optionen anklicken.

Es gibt eine Reihe von Tricks, die die verschiedenen Softwares zur Datenrettung anwenden, um Dateien von formatierten Festplatten zu retten. Dazu gehört beispielsweise die Suche nach gelöschten Directory Einträgen, die tatsächlich als Dateien auf dem Computer gespeichert werden. Wenn man einen solchen Directory Eintrag findet, kann man daraus auch den Namen der Datei, das Anfangscluster sowie die Dateigrösse ablesen. Man kann allerdings auch den Datenbereich einer formatierten Festplatte nach den Kopf- und Fusszeilen durchsuchen und somit einzelne Dateitypen lokalisieren.

Was ist das Problem bei der Dateifragmentierung?

Wenn man mit FAT-formatierten Festplatten arbeitet, tritt oft Dateifragmentierung auf. Eine Datei kann mehrere Megabyte groß sein, und damit mehr als einen Cluster belegen. Stellen Sie sich vor, eine Datei belegt z.B. 17 Cluster. Im Idealfall würden diese 17 Cluster räumlich zusammenhängen. Dann könnten sie mit maximaler Geschwindigkeit gelesen werden, da der Lesekopf den kürzesten weg hätte. In der Praxis funktioniert das aber anders:

Die Dateien werden aufgeteilt und über die Festplatte verstreut. Mit der Zeit wird das zu einem Problem. Je mehr Dateien Sie auf Ihrer Festplatte speichern, desto weiter schreitet die Fragmentierung fort.

Wenn Sie eine jungfräuliche Festplatte beschreiben, werden vielleicht 17 aufeinanderfolgende Sektoren beschrieben. Das gleiche passiert mit Datei 2, 3, etc, bis es keine freien Cluster mehr auf der Platte gibt. Dann muss das Dateisystem auf Cluster zurückgreifen, die schon benutzt wurden, deren Inhalte aber gelöscht wurden. Diese Cluster können natürlich überall auf der Platte sein. So kann die Datei letztlich auf 17 Cluster verteilt sein, von denen keiner räumlich aufeinander folgt.

Die meisten Softwares zur Datenrettung nehmen an, dass die Dateien durchgehend sind, d.h. dass sie in aufeinanderfolgenden Clusters gespeichert und somit eine räumliche Kontinuität herrscht. Wenn jedoch die Dateizuordnungstabelle FAT und Masterdateitabelle MFT zerstört wurden, so ist damit auch die dort gespeicherte Information über die tatsächliche Fragmentierung, d.h. Verteilung der Informationen auf der Festplatte und Speicherplatz der Datei verloren.

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